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Entstehungsgeschichte PDF Drucken E-Mail

Seit dem Jahre 2001 sind die Gründungsmitglieder Siegfried Kreutzer und Andreas Forstner alias Nidhogg auf mittelalterlichen Festivitäten unterwegs. Damals besuchten sie noch mit der "Schenke zum schwarzen Keiler" im Namen der "Halle-der-Helden - Erster österreichischer Rollenspielverein" verschiedene Märkte. 2004 faßten sie den Entschluss eine eigene Gruppe, losgelöst vom Rollenspielverein zu gründen. Das Ziel war es mittelalterliche Märkte zu beleben, mit Schauspiel für Kurzweil zu sorgen und mit Lagerleben zu bereichern.

Wir sind nicht perfekt

So suchte man einen Namen und wurde mit "Viatoris Vitiosus" fündig. Übersetzt heißt es in etwa "unvollkommener, lasterhafter Wanderer". Der Beinamen "Die mittelalterlichen Markttreyber" entstand deshalb, weil die wenigsten Personen heutzutage dem Latein mächtig sind und der Beiname beinahe alles ausdrückt was die Gruppe sein wollte. Vaganten, die sich von einem Markt zum nächsten herumtreiben.

"Wir sind nicht perfekt und behaupten keineswegs historisch korrekt aufzutreten, aber wir versuchen uns ständig zu verbessern, uns neues Wissen anzueignen und dies auch weiterzugeben." lautet die Aussage des Gründers Siegfried Kreutzer und getreu diesem Motto fanden sich 2004 bereits noch zwei Mädls - Ulrica und Fayra - welche die Gruppe mit altem Handwerk und einer anfangs noch unscheinbaren Küche bereicherten, die sich mittlerweile zu einer umfangreichen historischen Schauküche entwickelt hat.

Handwerk und Musik haben höchsten Stellenwert

Es wurden mehr und mehr Ausrüstung, Gewandung und Zelte selbst gefertigt. Das Erscheinungsbild wurde immer authentischer und man versuchte nach historisch überlieferten Arbeitstechniken die Ausrüstung zu erzeugen. In den Jahren 2005 und 2006 schlugen wir unser Lager bei verschiedenen Märkten auf, um uns den Veranstaltern und der Szene vorzustellen. Zu jener Zeit waren wir noch froh einen Lagerplatz, Feuerholz und ein warmes Süppchen vom Veranstalter zu bekommen.

Zugleich begann Siegfried mit allem Möglichen an Blaswerk wie Hörnern, Dudelsäcke, Schalmeien und Flöten zu musizieren und das Publikum dabei zu unterhalten. Man spezialisierte sich auf bestimmte Handwerke wie der Lederbearbeitung, dem Spinnen und dem Nestelband flechten.

In diesen Jahren erhielt die Gruppe zuwachs um zwei weitere Mitglieder (Isis Noreia und Michaela).  Die Ausrüstung vermehrte sich, die Leistungen wurden professioneller, Fantasy wich Reenactment, der Anklang beim Publikum stieg rapide an und auch die Kosten für Transport, Ausrüstung, Instrumente und Verschleiß stieg.

2006 wird der Verein gegründet

Man stellte 2006 Überlegungen an, wie man die Kosten senken könnte und entschied die Leistungen zukünftig gegen Gage anzubieten. Vor allem wegen der finanziellen Dinge, aber auch wegen professionellerem Auftreten dem Veranstalter gegenüber, wurde dann im Jahr 2006 der Verein gegründet. Das Programm und das Ziel des Vereins, welches sich von historischem Handwerk über Musik und Lagerleben bis hin zu Schaustellungen erstreckt, wurden festgelegt.

Sich selbst Wissen anzueignen, ständig zu verbessern und Interessierte daran teilhaben zu lassen ist einer der Grundsätze des Vereins. So besuchen die Mitglieder selbst Workshops und Seminare, vertiefen sich in Literatur und versuchen das neu Erlernte bei Veranstaltungen mit einfließen zu lassen.

2006 wird zusammen mit anderen Handwerksgruppen die Handwerksgilde (HG) gegründet, welche sich als Zusammenschluss von Handwerkern sieht, mit dem Ziel historisches Handwerk zu bewahren und einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Bis Ende 2008 tritt der Verein gemeinsam mit der Handwerksgilde bei historischen Märkten auf. Danach geht man wieder eigene Wege.

Neue Handwerkstechniken und Heilkunst

2008 bekommt Viatoris Vitiosus weiteren Zuwachs. Zum einen Katharina Magareta, die sich mit vollem Eifer ins Geschehen stürzt und verschiedene Handwerkstechniken, z.B. das Nadelbinden erprobt. Zum anderen bekommt der Verein Unterstützung von der Kräuterhexe Sabin, die fortan für wohlriechende Räucherungen, zauberhafte Getränke und wundersame Heilmittelchen sorgt. 

Und es geht weiter!

2009 fällt die Entscheidung vermehrt auf oberösterreichischen Veranstaltungen präsent zu sein - als Besucher,  Darsteller und Organisator. Geplant sind nicht nur Mittelaltermärkte, sondern auch Themenübergreifende Veranstaltungen. So sorgte Siegfried in diesem Jahr mit Dudelsackmusik am Feuerwehrball in Puchenau für Abwechslung. Bei Ritteressen begleiten wir als Zeremonienmeister, mit Musik durch ein unterhaltsames Programm und auch Live-Rollenspiele werden nicht ausgeschlossen.

Kulturfrühling und Ferienprogramm!

Gemeinsam mit der Gemeinde Wartberg ob der Aist organisiert unsere Kräuterhexe 2009 ein kleines aber feines Handwerksfest im Zuge des Kulturfrühlings. Im gleichen Jahr veranstalten wir in Lichtenberg einen Lederworkshop im Rahmen des Ferienprogramms für Jugendliche.

Eigenveranstaltung und Auszeichnung!

Im Jahr 2010 wurde unsere bisher größte Eigenveranstaltung "Gaukler, Ritter, Handwerker" auf Burg Reichenstein durchgeführt. Ein großartiges Fest in Kooperation mit dem Burgverein Reichenstein und Huscarl-Events mit über 800 Besuchern und vielen Darstellern, welches bei der Preisverleihung 2011 für das schönste Mittelalterfest Österreichs auf Burg Aggstein bei der Huscarl-Redaktionswertung mit dem 5. Platz prämiert wurde.

Im Jahr 2011 hielten wir unsere erste ordentliche Generalversammlung ab. Dabei wurde nicht nur der Vorstand durch Wiederwahl bestätigt, auch erhielt unser Verein Zuwachs durch Andy dem Schmied. Andy bereichert fortan unseren ohnehin sehr breiten Handwerksbereich um das Schmiedehandwerk.

Das Mittelalter und der Frieden!

Besonders freut es mich, dass wir im Jahr 2011 nun bereits zum 3. Mal zum Friedensfest rund um den Attersee, welches von der ARGE Friedensfest organisiert wird, eingeladen wurden. Frieden in aller Welt lautet das Motto dem wir uns gerne anschließen. Gerade die sehr oft als "dunkle" und friedlose Zeit bezeichnete Epoche des Mittelalters hat auch viele friedliche und schöne Dinge hervorgebracht. Uns ist es wichtig diese schönen Dinge, wie die entstandene Handwerkskunst, Minne und Bardentum, hervorzuheben. Diese sind es wert genauer betrachtet und den Menschen zugänglich gemacht zu werden.

Man kann also getrost sagen, das Mittelalter läßt uns nicht los....